weihnachtskarte2003...dann gab es noch einen anderen S. bei der Weihnachtsfeier, nämlich den überaus beliebten Dr. Dr. S. von der Berufsschule I, der ganze Generationen von Post-Stiften auf den Weg gebracht hat.
Erst Jahre später hat mir einer erzählt, warum es „Alle Jahre wieder“ die (allerdings erfolglose) Bitte bzw. Weisung gab: Keinerlei Applaus, keine sonstigen Beifalls-Kundgebungen bei der Begrüßung der Ehrengäste. Uns wurde damals erzählt, sowas hält nur auf und zieht die langweiligen Ansprachen nur unnötig in die Länge.
Dahinter steckte aber, dass sich üblicherweise keine Hand rührte, wenn hohe Herrschaften von Ministerium, OPD und Amtsleitung begrüßt wurden. Und auch ein Stadtrat oder sonst mehr oder weniger prominenter Gast interessierte niemand.
Wenn es dann jedoch hieß „… Herr Dr. S. von der Städt. Berufsschule I“, dann tobte der Saal begeistert wie bei einem Rolling Stones-Konzert. Und das konnten einige der anderen Ehrengäste halt nicht ab.

Ein Geschenk, das wir bei einer Lehrlings-Weihnachtsfeier kriegten, halte ich heute noch in Ehren: Die Philips-Lehrbriefe für Elektrotechnik. Die sind heute noch ein brauchbares Nachschlage-Werk, wenn es um alte, äähhmm, also wenn es um richtige Technik geht.

WeihnachtskarteWie gut, dass es die Wochenberichtshefte noch gibt.
In den ersten Dezembertagen 1967 steht bei mir gleich an mehreren Tagen: „Weihnachtsschmuck gebastelt“. Der war für unsere große Lehrlings-Weihnachtsfeier bestimmt und war hauptsächlich eine Serienproduktion von hunderten von kleinen und großen Gold- und Silbersternen.
Es war insofern keine völlig ausbildungsfremde Tätigkeit, als unser „Master“, der Kurt S., bei den Sternen die gleiche Pingeligkeit an den Tag gelegt hat wie beim U-Eisen. Also maßhaltige und saubere Verarbeitung – oder es hieß „Fertigkeiten Note 4“.
Von demselben Kurt S. kriegten wir am Tag der 1967er-Weihnachtsfeier vorsichtshalber gleich mal verbal eine hinter die Löffel. Wir durften nämlich „ausrücken“, erstmals stolz im gelben Postauto, und durften den Saal schmücken. „Tische dekoriert“, steht im Berichtsheft. Leider hat er uns aber gleich dabei erwischt, wie wir die ersten paar der herumstehenden Teller mit Lebkuchen und Gebäck in Sekundenschnelle weggefuttert haben. So ganz böse war er aber nicht, denn es war ja Weihnachten, es war genug da, und außerdem hat er selber ja auch …..... Dienstliches Probe-Essen halt.

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