Am Stresemannplatz, direkt beim Kolibri-Kino, war eines der ersten italienischen Lokale Nürnbergs, eine kleines Eiscafe mit Pizzeria. Dahin schleppte mich mal jemand mit, „… Pasta Schuta besser als in Rädda Barnen, und ganz viele verschiedene Pizza, musst du unbedingt mal essen, so was tolles hast du noch nie gesehen“.
Also guckte ich mir das mal an, das Eis war okay, das Bier auch. Aber einer wie ich, aus dem oberen Frankenwald kommend, der bestellte sich dann doch vorsichtshalber „Schnitzel mit Nudeln“, statt sich auf irgendwelche italienisch-exotische Essens-Experimente einzulassen . An das leichte Kopfschütteln des Kellners kann ich mich noch gut erinnern.
Nachsatz: „Pasta Schuta besser als in Rädda Barnen“ konnte ja objektiv gar nicht stimmen. Für mich ist die bis heute unvergesslich und unübertroffen. Genauso wie der Heidelbeer-Quark von der Frau Lindner, der damaligen Küchen-Chefin. Aus heutiger Sicht ist es nicht mehr verständlich, dass wir immer wieder an der RäBa-Küche herumgemault haben; einmal gab es sogar einen regelrechten Essens-Streik, der die Damen in der Küche bestimmt sehr geschmerzt hat.
Die Zufriedenheit mit der RäBa-Küche war manchmal aber doch sehr unterschwellig sichtbar: Nicht nur bei Pasta Schuta und Heidelbeerquark drängten sich welche zur Heimleitung und hoben freiwillig den Finger „..ich habe heimlich geraucht, ich bin gestern zu spät gekommen und über den Balkon rein, ich hab letzte Woche verbotenerweise zwei Flaschen Bier im Spind versteckt…“ Zur Strafe gab es dann nämlich sofortigen Arbeitseinsatz in der Küche – mit ausgiebigem Reste-Essen und Töpfe ausschlecken.