Rädda Barnen, Haus Eins unten rechts. Da kam im 2. Lehrjahr der Kollege B. auf die Idee mit der selbstgebauten Telefonanlage. Von Relais-Schaltungen hatten wir ja schon was gehört, W 48 und sonstige Bauteile gab es für eine Mark (oder umsonst) aus dem Abfallkorb und tatsächlich stand die Anlage irgendwann mehr oder weniger funktionsfähig im Spind. Die Stromversorgung kam verbotenerweise aus einer für die Holz-Häuser hochgefährlichen Lampenfassung und die Leitungen wurden auf der einen Gang-Seite entlang der Heizungsrohre von Zimmer zu Zimmer verlegt.
Soweit so schlecht, aber wir wollten ja auch über den Gang telefonieren und da kamen die Drähte unter den uralten brüchigen „Stragula-Bodenbelag“. Aber nur für einen Tag, denn als der erste da drauftrat ist, brach das Stragula sofort durch und die Geschichte war ganz schnell aufgeflogen.
Konsequent sind wir dann aber auf eine andere Kommunikations-Technik umgestiegen. Beim „Conrad“ gab es nämlich „FM-Prüf- und Mess-Sendemodule“ für den ganz normalen UKW-Rundfunkbereich, für schlappe 9,90. Meiner war mit der Batterie in einer Lord Extra-Schachtel, oben mit abgeschnittenen Filtern getarnt, Antenne und Mikro zum anstecken.
Das hat aber auch nicht lang gehalten, denn als Gerüchte aufkamen von den gelben Autos mit der Antenne auf dem Dach, die angeblich abends ums Heim kreisen, da wurde der Sendebetrieb schnell wieder eingestellt.