.. aber ein großer Schritt für die Menschheit". Mit diesen Worten betrat Neil Armstrong an einem frühen Montagmorgen, am 21. Juli 1969 um 03:56 Uhr MEZ, als erster Mensch den Mond. Seit Sonntagabend, als Armstrong um 21:17 Uhr meldete: “Houston, hier ist der Stützpunkt 'Meer der Ruhe'. Der Adler ist gelandet!“ , saß ich im Speisesaal von Rädda Barnen vor der Glotze und verfolgte "live" das Geschehen. So lange war ich noch nie ununterbrochen vor dem Fernsehschirm. Ermöglicht wurde dies nur durch eine einmalige Supersonderausnahmegenehmigung unseres Heimleiters.
Fernsehen war noch überwiegend schwarz-weiß. Es gab noch keine dummschwätzenden Show-Moderatoren, keine bunten Computeranimationen und vor allem keine Werbeunterbrechungen. Nein, hauptsächlich kommentierte ein zwar trockener, aber dafür sehr kompetenter Wissenschafts-Journalist, komplizierte Sachen wurden anhand von einfachsten Zeichnungen und Papp-Modellen erklärt und die Dauerübertragung dieses Jahrhundertereignisses lief über insgesamt 28 Stunden.
Durch den Wettlauf zum Mond wurden für mich die Namen "Amerika - Apollo" und "Russland - Sojus" plötzlich präsent und die Erde wurde durch die neuen Perspektiven aus dem Weltall von einer Scheibe zu einer begreifbaren Kugel. Spätestens mit der Mondlandung wurden auch Cowboys und Indianer als Helden der Kindheit abgelöst – meine neuen Helden waren jetzt Astronauten, Kosmonauten und nicht zuletzt auch Perry Rhodan.

Ach ja - wie ich den Montag in der Lehrwerkstatt überstanden habe, entzieht sich meiner Erinnerung. Aber vermutlich sah man nicht nur mir, sondern auch einigen Kollegen (und Ausbildern) diese denkwürdige Nacht an den Augen an.

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