„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ diesen Spruch hörte ich immer von meiner Mutter, wenn ich mich wieder mal über die Blasen an den Händen beschwerte, vom U-Eisen schrubben. Unsere Feilen in der BBi waren alle in Ordnung, denn: „Schadhaftes Werkzeug bringt Gefahr“ aber ich hatte trotzdem Blasen. Beim gemeinsamen Mittagessen „Kameradschaft erhöht die Arbeitsmoral“ tauschte ich dann mein Leid mit den anderen aus. Es kam schon manchmal Blödsinn heraus, bei unseren Mittagsgesprächen „Übermut tut selten gut“, wie wahr, denn es gab gleich eine hinter die Ohren, als mal dem einen Flehrl seine Feile mit Öl beschmiert wurde. „Das Werkzeug in eigener Hand ist anvertrautest Gut“ eben und gut eingeölt rostet nix. Am Monatsende „Man hat Freude an der Arbeit, wenn sie Früchte trägt“ war die Freude aber nicht so groß beim Anblick des Lohnzettels, vielleicht deswegen „wie die Arbeit so der Lohn“. Na immerhin zu einer 50er Honda hat’s gereicht. Der ganze Stolz des Flehrl, kam gut an bei den Mädels. Doch eines Tages, Kolbenfresser, nix ging mehr. Sollte ich da was nicht verstanden haben „Ein Tropfen Öl, erspart hundert Tropfen Schweiß“ kam vielleicht erst im 3. Lehrjahr. „Die höflichsten Menschen sind nicht immer die edelsten“ edel waren sie schon unsere Ausbilder. „Keinen Fehler macht nur der, der nix tut“, ich wollte doch nur fehlerfrei sein. „Der Wille ist alles“ doch die Hände wollten halt manchmal nicht.
„Gehen zwei auf der Straße, sagte der eine, jetzt lass mich doch auch mal in die Mitte“. Diesen Spruch habe ich leider nie ins Berichtsheft schreiben dürfen.

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