2.Lehrjahr, praktischer Einsatz oberirdischer Linienbau:
Unser Bautrupp wurde beaufsichtigt durch Vormann, Herrn W. den alle schon vor uns und wohl auch noch nach uns nur „Büffel“ nannten, wohl wegen seiner etwas derben Art.
Wir waren einige Tage beschäftigt, eine neue Blankdrahtlinie mit Querträgern zu einem abgelegenen Ortsteil von Großgeschaidt zu errichten, mit mehr als zwanzig Masten und einer Unterkabelung.

Dann kam der große Tag, an dem die Bronzedrähte aufgelegt wurden. Dabei stellten wir uns vermutlich nicht sehr geschickt an, denn Herr W. lief neben der Linie wie Hansguckindieluft in der angrenzenden Weide herum und gab lautstark seine Anweisungen. Das Gras war vom Morgentau noch naß und Herr W. hatte Sandalen an. So geschah es, dass er zwischen Fußzehen und Sandale am elektrischen Weidezaun hängen blieb und sich auch nicht sofort befreien konnte. Jeder kann sich denken, was für einen Tanz nun unser Vormann aufführte. Ein allgemeines Gelächter war unvermeidlich.
Herr W. nahm es uns nicht krumm, er konnte auch einstecken, das war seine sympathische Seite.

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