Dr. Dr. S. und wer andern eine Grube gräbt ...
Wenn unser Lehrer Dr. S. etwas diktierte, lief er immer durch die Reihen und schaute nach; wer auf seine Wortspielereien reingefallen war. In der Zeit wo er einem die Haare hinter dem Ohr nach oben zog, konnte man seinen Fehler wieder ausbessern.
Wenn er so durch die Reihen lief, konnte er es überhaupt nicht leiden, wenn Aktentaschen auf dem Boden standen. Sie mußten ordnungsgemäß an den Hacken der Schulbänke oder im Fach verstaut sein.
Sah er eine am Boden stehende Tasche, nahm er sie auf, schlich damit zum Pult und entleerte diese kopfüber, ganz langsam und sehr genüsslich.
- Er fand immer wieder mal ein Opfer. -
Als er sich wieder mal eine Tasche erschlichen hatte, kam es endlich dazu, worauf die Klasse mit Spannung gewartet hatte.
Ganz langsam und unauffällig (dachte "ER") schlich er sich mit seiner "Beute" zu seinemm Pult.
Dort drehte er die Tasche gaaanz langsam um und der Inhalt, den er wohl kannte, lag da.
Seine Augen wurden immer größer und seine Mimik schlug von Freude in Erstaunen um. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er seine eigene Tasche ausleerte. Ein Mitschüler hatte genau die gleiche Aktentasche wie unser Lehrer und tauschte diese heimlich aus.
Die Klasse hatte großen Spaß und wir freuten uns, dass wir unserem Lehrer auch mal drankriegen konnten. Herr Dr. S. fand unseren Spaß aber nicht so lustig und so hatter er uns die Gaudi später heimgezahlt.
Bewerbung Gestern und Heute, ein Spiegel der Zeit
"Sehr geehrte Damen und Herren,
ich werde im Juli 20XX meinen Schulschulabschluss erfolgreich beenden und möchte anschließend gerne den Beruf des XYZ erlernen. Ich bin ein vielseitig interessierter Mensch und habe mir in Bezug auf meine Berufswahl bereits ausgiebig Gedanken gemacht"
So oder ähnlich beginnen heute bestimmt viele Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz. Dazu noch einen detaillierten Lebenslauf, mit hervorheben der eigenen Softskills bzw. Schlüsselqualifikationen und ein Bewerbungsfoto. Das alles ordentlich gedruckt und in einer teuren Mappe versandt.
Die Personalchefs haben dann die Qual der Wahl. Sie müssen versuchen die Spreu vom Weizen trennen.
Wie einfach hatte es doch ein Schüler vor 40 - 50 Jahren um eine Bewerbung zum Fernmeldelehrling abzugeben. Es bedurfte nur eines einfachen losen Blattes natürlich in Handschrift.
Ein Satz genügte: "Hiermit bewerbe ich mich um eine Lehrstelle zum Fernmeldehandwerker"
Eines aber ist geblieben: auch damals gab es wesentlich mehr Bewerber als offene Lehrstellen und genau wie Heute war die Freude groß wenn es geklappt hat.